Queere Bildung beim Bildungs-Landesparteitag

8. Mai 2023

Am Samstag fand der Landesparteitag der FDP Sachsen unter dem Motto “Neustart Bildung” statt.
Hierzu haben wir den Antrag “Freiheit durch Bildung, Toleranz durch Aufklärung” eingebracht, der sich unter anderem mit der Verankerung queerer Lebensrealtitäten im Unterricht und der Schaffung von Beratungs- und Ausbildungsprogrammen für Lehrkräfte, pädagogisches Personal und Schülerinnen und Schüler beschäftigt.
Aufgrund von Zeitmangel wurde der Antrag nicht von den Delegierten beraten, sondern an den Landesvorstand verwiesen.
Nachdem der Antrag bereits auf unserer Landesmitgliederversammlung, sowie im sächsischen Landesfachausschuss Bildung beraten wurde hoffen wir nun, dass der Landesvorstand den Antrag schnell beschließt und die FDP Sachsen so auch in anstehenden Landtagswahlkampf für eine diskriminierungsärmere Schule und eine queerfreundlichere Gesellschaft streitet.

Unser Antrag lautet wie folgt:

Freiheit durch Aufklärung, Toleranz durch Bildung

Die FDP Sachsen fordert, dass Schulen sachliche und wissenschaftsbasierte Aufklärung zu den Themen geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung durchführen und dadurch zu deren Entstigmatisierung beitragen. Dafür fordern wir:

  1. Das Behandeln von Themen wie sexueller Vielfalt und geschlechtlicher Identität auch über den Sexualkundeunterricht hinaus im sozialen, politischen und ökonomischen Kontext.
  2. Die Schaffung von mobilen Beratungsangeboten für queere Schülerinnen und Schüler im Falle von Diskriminierung und Anfeindung. Diese sollen ollständig vom Land Sachsen finanziert werden und den ländlichen Raum im Besonderen berücksichtigen.
  3. Die Erweiterung der bestehenden Meldestelle am Kultusministerium zur Entgegennahme von Vorfällen queerfeindlicher Diskriminierung und Mobbing sowie deren quantitativer und qualitativer Dokumentation.
  4. Das Bereitstellen von Handlungsrichtlinien für die Schulleitungen durch das Kultusministerium, welche es ermöglichen, den baulichen, unterrichtlichen und dokumentarischen Bedürfnissen von trans, intergeschlechtlichen und nicht-binären Schülerinnen und Schülern im Schulalltag gerecht zu werden.
  5. Das Schulen von Lehrenden für Themen wie sexuelle Vielfalt und geschlechtliche Identität, wie auch im Umgang mit queeren Jugendlichen im Rahmen des Studiums, des Referendariats oder in zu errichtenden Weiterbildungsangeboten für bestehendes Lehrpersonal.
  6. Das Bilden von Sozialpersonal im Umgang mit queeren Schülerinnen und Schülern.
  7. Das Erweitern bestehender öffentlicher Inklusionsprogramme im Bildungsbereich um queere Themen.